Einige Tage früher als im letzten Jahr wurde der Zaun in Hollage mit tatkräftiger Unterstützung der Mitarbeiter des Naturschutzzentrums aufgebaut. Kurz darauf waren auch schon die ersten Tiere in den Eimern. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen konnten, sollte es bereits der größte Teil der wandernden Tiere gewesen sein. Unterbrochen von kleinen Kälteperioden zog sich die Wanderung schleppend mit sehr wenigen Amphibien bis Ende März hin. Die bereits niedrige Amphibienzahl des Vorjahres wurde nochmals stark unterschritten. Schließlich endete die Wanderung mit einem „Supergau“, dem nahezu kompletten Diebstahl des Zauns. Ein ganz anderes Bild zeigte sich in Rulle. Dort erlebten wir ein absolutes Rekordjahr. Der Aufbau begann dort gut eine Woche später als in Hollage. Direkt am übernächsten Tag waren über hundert Tiere zu registrieren. Und es sollte so weitergehen. Fast durchgängig waren Kröten in den Eimern. Die „Hundertermarke“ wurde sogar an insgesamt 6 Tagen überschritten.
Nun zu den Ergebnissen in Hollage: Insgesamt wurden in diesem Jahr nur 177 Tiere über die Straße getragen. Das ist im Gegensatz zum Vorjahr wieder ein dramatischer Rückgang und zwar um 310 Tiere.
In Hollage müssen wir leider auf eines der bittersten Jahre in der bereits zwölfjährigen Geschichte der Zaunbetreuung zurückblicken. Nachdem wir bereits im Vorjahr einen sehr starken Rückgang der Zahlen feststellen mussten, ist es in diesem Jahr Zeit, die Gründe dafür zu finden. Schnell lag die Vermutung nahe, dass etwas mit den Laichgewässern nicht in Ordnung sein könnte. Ende März fand dann ein Treffen mit dem Wallenhorster Umweltbeauftragten und dem Eigentümer des Teiches statt, um Vorschläge zur Verbesserung der Gewässer zu erörtern. Es wurde beschlossen, das Wasser untersuchen zu lassen, die Beschattung des Teiche zu reduzieren sowie im Herbst eine Elektrobefischung durchzuführen. Es bleibt abzuwarten, ob diese Maßnahmen in den Folgejahren den erhofften Erfolg bringen. Auch der Diebstahl fast aller Metallstützen des Zaunes in der letzten Märzwoche ist ein Schlag ins Gesicht derer, die sich jahrelang um die Betreuung des Zauns gekümmert haben. Es wurde seitens der Gemeinde Wallenhorst Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Vermutlich ohne große Aussichten auf Erfolg.
Nun zu den Ergebnissen in Rulle: Insgesamt wurden in Rulle 1255 Tiere aus den Eimern geholt. Das ist ein sehr starker Anstieg um 552 Tiere.