Mit dem Erreichen von Bad Rothenfelde rücken die letzten Natur-Stationen der Fahrradtour näher. Der Kurort hat 7.800 Einwohner und entstand nach der Entdeckung einer Salzquelle im Jahr 1724. Im Jahr darauf wurde das erste Siedehaus gebaut und das Salz aus der Quelle konnte gewonnen werden. Um das Salzwerk entstand eine Siedlung, welches sich zum heutigen Bad Rothenfelde entwickelte. Die salzhaltige Luft ist auf die Gradierwerke im Zentrum des Kurortes zurückzuführen, welches das Wahrzeichen der Stadt bildet. Um die Gradierwerke erstreckt sich der 18 ha große Kurpark. Am Rand des Parks besitzt der BUND Kreisgruppe Osnabrück ein kleines Stückchen Garten. Anders als die restlichen Grünflächen in Umgebung, ist dieser Garten ein wenig verwildert und sticht mit seiner Vielfalt heraus. Neben Gemüsefeld und Kräuterspirale befindet sich ein Bienenschaukasten, der die sechste Natur-Station mit dem Thema Bienen bildet.

Die Honigbiene gehört neben dem Rind und dem Schwein zu den drittwichtigsten Nutztieren in Deutschland. Im Jahr produziert sie etwa 20.000 bis 25.000 Tonnen Honig, was etwa 20% der Gesamtverbrauchsmenge Deutschlands ist. Eine größere Bedeutung bekommt das Insekt aufgrund ihrer Bestäubungsleistung. 80% unserer Kulturpflanzen sind auf  bestäubende Insekten angewiesen, von denen allein 75 bis 80% Honigbienen sind. Durch die Bienenbestäubung verbessert sich nicht nur der Ertrag der Nutzpflanzen, sondern ihre Qualität steigert sich. Allein der Handelswert von Erdbeeren verdoppelt sich durch die Bienen und bei Stein-und Kernobst steigt der Fruchtertrag um 40% an.

Aber nicht nur die Landwirtschaft ist auf die Bestäubung der Bienen angewiesen, sondern auch viele Wild- und Naturpflanzen. Ohne die Bestäubung  der Biene, würden sich keine Samen bilden. Dies ist wiederrum Grundlage für den Fortbestand der Pflanzen. Insbesondere sind Kleinstlebewesen und Vögel auf diese Nahrungsquelle angewiesen. Würden die Bienen verschwinden, würden diese geschlossenen ökologischen Kreisläufe zusammenbrechen.

Ein nicht zu unterschätzendes Problem der heutigen Zeit ist das Bienensterben. Seit gut 10 Jahren ist dieses Phänomen in Europa und den USA bekannt. Im Jahr 2007 verschwanden 90% der Bienenvölker in den USA und im vergangen Winter starben über der Hälfte der europäischen Bienenvölker.

Hauptursache für das Völkersterben ist vor allem die Varroa-Milbe. Sie ernährt sich vom Blut der Tiere. Durch ihre Bisswunde gelangen zusätzlich krankheitserregende Vieren in den Bienenkreislauf. Die Milbe vermehrt sich auf der Brut der Biene und schwächt die frischgeschlüpften Tiere. In Folge dessen stirbt ein Großteil der Jungtiere.

Neben dem Parasiten ist vor allem der Mensch für den Rückgang verantwortlich. Ein Grund ist vor allem die einseitige Ernährung durch eine monokulturelle Agrarlandschaft. Die Bienen benötigen eine große Blumenvielfalt, um über das ganze Jahr hinweg gut ernährt zu sein. Die Mangelernährung ist für die Tiere verheerend, da sie durch ihre schwindende Widerstandskraft leichte Beute für Parasiten sind.

Auch das Ausbringen von Pflanzenschutzmittel macht dem Insekt zu schaffen. Die Kirschessigfliege sticht überreife Früchte an und legt darin ihre Eier ab. Häufig wurden diese Pflanzen mit Pflanzenschutzmittel behandelt und der austretende Saft der Frucht vermischt sich mit dem Mittel. Das Gemisch wird dann später von der Biene als Nahrung aufgenommen. 



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