Nach wenigen hundert Metern erreichen Sie die erste Natur Station  „Freeden“. Der vornehmlich mit Buchen bestandene Berg ist ein Teilgebiet des FFH-Gebiets“ Teutoburger Wald, Kleiner Berg“ und befindet sich östlich von der Gemeinde Bad Iburg.

Die Abkürzung „FFH“ steht hierbei für Fauna-Flora-Habitat. Zum Schutz der gefährdeten wildlebenden, heimischen Pflanzen- und Tierarten, beschloss die Europäische Union in der FFH-Richtlinie ein kohärentes Netz von Schutzgebieten aufzustellen, welches als Natura 2000 bekannt ist. Das zusammenhängende Schutzgebietsnetz besteht aus Schutzgebieten der FFH-Richtlinie und Vogelschutz-Richtlinie. Die Richtlinien verpflichten die europäischen Länder zu Maßnahmen, zur Erhaltung und Wiederherstellung bzw. Neuschaffung der natürlichen und naturnahen Lebensräume, für wildlebende Tiere und Pflanzen.

Seit 2002 steht das 224 Hektar große Gebiet unter Naturschutz und dient dem Menschen als Naherholungs- und Erlebnisraum.

Der Freeden ist vor allem für seinen Hohlen Lerchensporn bekannt, der in den ersten warmen Tagen des Frühjahrs blüht. Neben dem Lerchensporn weist das das FFH-Gebiet weitere Frühblüher auf, wie das Buschwindröschen, den Bärlauch oder das Bingelkraut. Grund für ihr vermehrtes Vorkommen ist der kalkhaltige Boden.

Das FFH-Gebiet gehört zum südlichen Kamm des Teutoburger Waldes, welcher aus Kalkstein besteht. Dieser entstand vor etwa 90 Millionen Jahren, als der gesamte norddeutsche Raum von einem Meer bedeckt war. Durch die Ablagerung von Kalkschalen der Meerestiere, entstand eine gewaltige Kalksteinschicht auf dem Meeresboden. Im Laufe der Zeit wurden die Gesteinsschichten durch die tektonischen Kräfte senkrecht angehoben und bildeten die Südkämme des Teutoburger Waldes.

Seit 1972 wird ein Teil des Buchenmischwalds vollständig aus der Nutzung genommen und entwickelt sich seitdem als Naturwald ohne menschlichen Einfluss. In diesem Gebiet ist ein überdurchschnittlich hoher Anteil an alten Baumriesen und Totholz. Sie bilden den idealen Lebensraum für seltene Käfer- und Pilzarten, sowie diverse Specht- und Fledermausarten, die von diesem Lebensraum profitieren. Unter den Fledermausarten befinden sich die Bechsteinfledermaus, das Große Mausohr und die Teichfledermaus. Sie sind im Anhang IV der FFH-Richtlinie aufgelistet und gehören zu den streng geschützten Arten.

Auf dem Weg durch das FFH-Gebiet verläuft ein Teil der Fahrradstrecke am naturnahen Freedenbach, dieser ist vom Menschen weitgehend unbeeinflusst. Aufgrund seiner guten Wasserqualität können sich die Larven des Feuersalamanders und Libellenlarven in Ruhe entwickeln. Der Bach weißt auch Fischarten auf, welche nach Anhang II der Flora- Fauna- Habitat- Richtlinie geschützt sind, unter anderem die Mühlkoppe und den Bachneunauge. 



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