Wallenhorst. 1000 Euro für ausgezeichnete Waldeigentümer und -pächter – damit ehrte die Naturschutzstiftung des Landkreises jetzt sieben Preisträger. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und sechs Einzelpersonen wurden in diesem Jahr für die naturnahe Bewirtschaftung ihrer Waldflächen ausgezeichnet.

Was bedeutet naturnahe Waldbewirtschaftung? Gemeint ist ein umfassender Blick auf das dynamische Ökosystem Wald. Dadurch sieht man statt Monokulturen altersgemischte, artenreiche und stabile Waldgesellschaften. Sie bieten Lebensmöglichkeiten für Tiere und Pflanzen, strukturreiche Waldränder und kulturhistorisch genutzte Nieder- und Hutewälder.

Naturnahe Waldbewirtschaftung ist laut der Naturschutzstiftung auch eine schonende Holzproduktion. Erlaubt ist die Nutzung einzelner Stämme oder Baumgruppen, ohne das Waldgefüge zu stören. Und: Die Verjüngung der Wälder geschieht durch die Saat vorhandener Bäume aus sich selbst heraus. Diese und weitere Kriterien erfüllten die diesjährigen Preisträger, sagte Winfried Wilkens, der Umweltdezernent des Landkreises.

Waldeigentümer Fritz Gersmann (Bad Rothenfelde) etwa verzichtet auch schon mal auf forstwirtschaftliche Nutzung. So bleibt ein hektargroßer Wacholderhain erhalten, dessen Freistellung und Pflege die Naturschutzstiftung schon 2010 unterstützt hatte.

Auszeichnung auch für die die Familienmitglieder Öhm aus Menslage. Sie bieten neben der der Vernetzung ihrer Waldbiotope Naturkurse für Jugendliche und Erwachsene. Gezeigt wird dabei die Nützlichkeit und Besonderheit naturnahen Waldes.

Exkursionen für Kindergärten, Kurgäste und Schulen hat auch der BUND im Programm. Die Kreisgruppe Osnabrück pachtet seit 2008 das Waldstück Palsterkamp in Bad Rothenfelde. Ihn bewirtschaften die Naturschützer gar nicht, da sich die zwölf Hektar große Fläche zu einem Urwald entwickeln soll.

Georg Schirmbeck informierte über den deutschen Fortswirtschaftsrat, an dessen Spitze er als Präsident steht. Deutschland sei mit 11,4 Millionen Hektar das Forstland Nummer eins in Europa. Als größtes Problem für den Baumbestand markierte Schirmbeck die via Luftverschmutzung eingebrachten Negativfolgen.

Die Naturschutzstiftung des Landkreises stellte ihr Kuratoriumsvorsitzender Bernward Abing vor. Sie ist eine von acht Stiftungen deutschlandweit, die von Landkreisen initiiert worden seien. Gegründet 1991 verwalte sie derzeit ein Kapital von 3,5 Millionen Euro. „Aus den Zinserträgen stehen in diesem Jahr rund 90000 Euro für ihre Arbeit zur Verfügung“, so Abing. Schwerpunkte der Stiftung sind die Förderung und Umsetzung von Umweltschutzprojekten sowie von Umweltbildungsprogrammen.


Ein Artikel von Stefan Buchholz

 



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