BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


Bald keine Schmetterlinge mehr?

Naturschützer sind besorgt: Nahrungsgrundlage der Tagfalter schwindet

OSNABRÜCK. Leicht und beschwingt, farbenfroh und faszinierend. Im Sommer verschönern sie die ohnehin bunte Pflanzenwelt: Schmetterlinge. Doch sie werden immer seltener. In den vergangenen Jahren sind die Schmetterlingsbestände zurückgegangen. Eine Reihe Falterarten ist bereits vom Aussterben bedroht. Der BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland hat deshalb bundesweit die "Abenteuer Faltertage" gestartet. Kinder zählen Schmetterlinge und schreiben auf, wo und wann sie die Insekten gesehen haben. "Dadurch lernen sie gleich die verschiedenen Arten kennen", sagt Ursula Feldmann vom BUND Osnabrück. Die kleine Raupe Nimmersatt fraß sich durch alles, was sie finden konnte: Äpfel, Birnen, Törtchen, Wurst und Käse. Dann verwandelte sie sich in einen wunderschönen Schmetterling - so weit das Kinderbuch. In der Natur allerdings sind Raupen echte Kostverächter: Je nach Art legen sie sich von vornherein auf ein bestimmtes Gewächs fest und ignorieren jede weitere grüne "Köstlichkeit". So frisst etwa die Raupe vom Kohlweißling überwiegend Kohl. Der Distelfalter macht ebenfalls seinem Namen alle Ehre und legt seine Eier auf Disteln oder Brennnesseln ab. Der Zitronenfalter lässt nichts auf seinen Faulbaum kommen. Einzig der Bläuling ist ein wenig flexibel: Seine Raupen fressen sich an Ginster, Goldregen oder Klee satt. Doch in der einseitigen Küche der Raupen liegt auch ein Problem: "Der Lebensraum dfür diese Tiere wird immer kleiner. In vielen Gärten gibt es kein Unkraut mehr, das den Raupen als Fraßpflanze dient", sagt Ursula Feldmann. Makellose Gärten mit möglichst exostischen Pflanzen sind der Feind für die einheimischen Raupen. 

Quelle: http://osnabrueck-archiv.bund.net/themen_und_projekte/schmetterlinge/archiv/3bald_keine/