"Bad Rothenfelde. Das Jahr begann stürmisch mit Orkantief Friederike und setzte sich genauso fort: Denn auch die Dürreperiode im Sommer und eine besonders starke Windhose vor einigen Wochen tat ihr übriges im Naturwald Palsterkamp in Bad Rothenfelde. Daher ist der Rundweg während der Waldarbeiten weiterhin gesperrt. Der BUND Kreisgruppe Osnabrück bittet Spaziergänger nur an geführten Wanderungen teilzunehmen. Denn an dem Rundweg sind noch nicht alle Aufräumarbeiten beendet worden. Es kommt vor, dass große Äste von den Hybridpappeln fallen. "Wir haben bisher eine gute Verkehrssicherung gewährleisten können", so Matthias Beckwermert, Geschäftsführer des Bund Osnabrück bei einem kleinen Rundgang durch den Palsterkamp. Damit das so bleibt, mahnt er Spaziergänger zur Vorsicht. Nach wie vor können große Äste von den Pappeln fallen. Besucher des Waldgebiets sollen daher auch ein dreiviertel Jahr nach dem Sturm nur geführte Wanderungen mitmachen, die der Naturschützer an besonders windstillen Tagen anbietet. Ausbuchtungen in den Stämmen "Wir möchten, dass der Rundgang schnell wieder passierbar wird", verspricht der Geschäftsführer des BUND. Denn das "Juwel zwischen Bad Rothenfelde und Dissen", wie es Beckwermert nennt, berührt Menschen. Zwischen Erlen, Eichen, Eschen und Weiden lässt es sich auch am Ende eines stressigen Tages entspannen. Doch der Naturschutzverband ist auf Spenden und ehrenamtliche Arbeit angewiesen, so dass es nicht so schnell geht, wie eventuell andernorts. Noch erinnern einige Stämme, die über dem Weg liegen daran.
Um den Rundgang dennoch passierbar zu machen, haben die Naturschützer, die die Aufräumarbeiten teils ehrenamtlich leisten, Ausbuchtungen in den Stamm geschnitten. Andere umgestürzte Bäume wurden bereits beseitigt, abgeknickte Stämme gekürzt. Hier und da reichte es Äste und Kronenteile aus den Bäumen zu schneiden. "Es geht um die Hybridpappeln nahe des Wegesrandes, die eine Gefährdung für Fußgänger darstellen können", betont Beckwermert, der davon abrät die Wege zu verlassen, denn dort soll sich der Wald ungestört entwickeln und kompensiert die Schäden. "Das ist kein Problem". Im Gegenteil.
Schaut man vom Wegesrand in den Wald, ragen einige Meter weiter teils meter hohe Wurzelballen umgestürzter Pappeln in die struppigen Büsche. Vor allem diese Bäume, mit denen vor Jahrzehnten das sumpfige Gelände aufgeforstet wurde, litten zum Jahresbeginn unter dem Sturmtief. Doch die Natur findet einen Weg. Denn Tiere und Pflanzen brauchen das Totholz umgestürzter Bäume zum Leben. Vögel, kleine Tiere, Moose und Gräser profitieren. "Unter vielen Wurzelballen bilden sich kleine Teich", berichtet Matthias Beckwermert von den Veränderungen, denen der Bund hier freien Lauf lässt. Alleine in den letzten Monaten sind bis zu 20 neue Tümpel entstanden. Hinzu unzählige kleiner Bäume und Sträucher, die in dem Herbstlicht, das stellenweise bis zum Boden vordringt wachsen kann. "Der Wald reagiert auf Vielfalt mit Vielfalt", sagt Matthias Beckwermert."
Hier geht es zum Artikel